NACHBERICHT IWS DELEGATIONSREISE BRÜSSEL 2025

RÜCKBLICK

Delegationsreise nach Brüssel

von 21. – 23. September 2025

Brüssel | 2025

Start in einem gehobenen Rahmen
Den Auftakt bildete ein Dinner im Maison du Luxembourg in Ixelles, bei dem Günther Oettinger, ehemals Ministerpräsident von Baden-Württemberg und ehemaliges Mitglied der Europäischen Kommission, eine Keynote hielt. In seinem Vortrag wurden Perspektiven für die mittelständische Wirtschaft und die Rolle Europas im Energiewandel thematisiert.

Politische Gespräche auf höchster Ebene
Am Montag begann der Tag mit einem Besuch der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der EU. Dort standen europäische Märkte, territoriale Zusammenarbeit und Energiepolitik auf der Agenda. Parallel wurden technische Zuschaltungen zum Thema Wasserstoff vorbereitet.

Es folgten Termine bei BDI/BDA und BDEW, bei denen insbesondere der „Clean Deal“ und die Auswirkungen der EU-Gesetzgebung auf den Mittelstand diskutiert wurden. Bei Hydrogen Europe lag der Fokus auf der Umsetzung der Energiewende mittels Wasserstofftechnologien, inklusive Brüsseler Gesetzgebung und deutscher Praxis.

Am Nachmittag standen Treffen im Europäischen Parlament auf dem Programm. Unter anderem wurden Gespräche mit Prof. Dr. Andrea Wechsler (MdEP) und der Vizepräsidentin des Parlaments, Sabine Verheyen, geführt. Ziel war es, die politischen Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen besser zu verstehen und die Interessen von SME direkt in die Diskussion einzubringen.

Vertiefung auf Kommissionsebene
Der Dienstag war der Europäischen Kommission gewidmet. Michael Hager, Kabinettschef von Vizepräsident Valdis Dombrovskis, erläuterte Prioritäten in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Produktivität. Ein weiteres Highlight war das Treffen mit SME Europe, bei dem die Lobbyarbeit des Mittelstands in Brüssel und Unterstützung im EU-Transparenzregister diskutiert wurden.

Erkenntnisse und Fazit
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei authentische Alarmsignale zur Situation der deutschen Wirtschaft nach Brüssel tragen. Wie Carsten Bleck (Andernach & Bleck GmbH) betont, befindet sich insbesondere der Mittelstand aktuell im Würgegriff steigender Energiekosten und zunehmender Bürokratie. Zwar ist Brüssel über die Lage informiert, doch die Reaktionszeiten seien zu langsam – nun sei der richtige Moment, das Ruder herumzureißen. Der IWS setzt sich daher weiterhin für einen konstruktiven Dialog zwischen Politik und Mittelstand ein.

Die Delegationsreise vereinte nach Christoph Laumen (Nippon Gases Deutschland GmbH) drei zentrale Komponenten: das Verständnis der Herausforderungen des deutschen Mittelstands, Einblicke in die Funktionsweise und Einflussmöglichkeiten auf EU-Institutionen sowie die Erfahrung, wie sich gemeinsam in einem starken Netzwerk wirkungsvolle Lobbyarbeit vor Ort leisten lässt.

Auch organisatorisch war die Reise ein voller Erfolg. Dr. Markus Pieper (Vorstandsmitglied EVP und Europäische Mittelstandsvereinigung (SME Europe)) zeigte sich begeistert von der engagierten Umsetzung durch das IWS-Team und die Teilnehmenden: „Eure Beiträge und Euer Engagement zeigen: Es hat sich gelohnt.“

Dr. Christoph Kemper (Elektrowerk Weisweiler GmbH) unterstreicht die Bedeutung einer klaren, bildhaften Kommunikation: Neben persönlichen Gesprächen vor Ort müsse die Dringlichkeit der mittelständischen Herausforderungen deutlich sichtbar gemacht werden. Zudem regt er an, ähnliche Delegationen künftig auch zum deutschen Wirtschaftsministerium zu unternehmen, um die politische Wirkung weiter zu verstärken und gemeinsam eine strategische Linie mit Brüssel zu entwickeln.

Die dreitägige Reise bot umfassende Einblicke in europäische Entscheidungsprozesse und stärkte die Vernetzung zwischen Politik, Wirtschaft und Mittelstand. Die Gespräche lieferten wertvolle Impulse für die zukünftige Positionierung von SME auf europäischer Ebene und unterstrichen die Relevanz einer aktiven Begleitung politischer Entwicklungen für mittelständische Unternehmen.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Referentinnen und Referenten für Ihre wertvollen Beiträge sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den aktiven Austausch und das große Interesse. 

Wir freuen uns über die gelungenen Gespräche, die wertvollen Einblicke und das starke Netzwerk, das wir gemeinsam stärken und weiter ausbauen konnten.