NACHBERICHT POLIT TALK 30.01.2024

Berlin, 31.01.2024 | Internationaler Wirtschaftssenat e. V.


Am 30. Januar traf sich ein ausgewählter Kreis von Senatorinnen und Senatoren des Internationalen Wirtschaftssenat e. V. (IWS) mit dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, MDB in seinem Amtssitz in Berlin. Im Rahmen eines persönlichen Dialogs markierte die exklusive Zusammenkunft einen wichtigen Schritt des Austausches deutscher Mittelständler aus der Agrarwirtschaft mit dem ranghöchsten deutschen Politiker des Sektors. Während dieses Treffens wurden essenzielle Schlüsselthemen besprochen:

1 | Die Landwirtschaft sollte, auch im Kontext eines ausgewogenen Bundeshaushaltes nicht nur als Wirtschaftssektor betrachtet werden. Vielmehr ist sie auch eine Branche, die das Wohl der Tiere, des Klimas, der Umwelt und der Gesellschaft im Allgemeinen berücksichtigt und fördert. Eine Verwendung der Mittel hin zu nachhaltigeren Praktiken und innovativen Lösungen kann dazu beitragen, einen ausgewogeneren Ansatz zu fördern.

2 | Durch gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote sowie innovative Technologien kann der Beruf der Landwirtin/des Landwirts attraktiver gestaltet werden. Eine nachhaltige Landwirtschaft sollte als spannende und zukunftsorientierte Berufsoption in der Gesellschaft wahrgenommen werden.

3 | Um die erforderlichen Ziele in der Bewirtschaftung und im Pflanzenschutz zu erreichen, ist von entscheidender Bedeutung effektive Methoden zu entwickeln, die den Ertrag garantieren und gleichzeitig Umweltauswirkungen minimieren. Forschung und Entwicklung sollten darauf abzielen, präzise und umweltfreundliche Lösungen zu fördern, um die Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

4 | Letztlich muss sich die Landwirtschaft insgesamt in Richtung Nachhaltigkeit weiterentwickeln. Eine nachhaltige Landwirtschaft berücksichtigt den Einklang von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten gleichermaßen. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Praktiken, den Schutz der Biodiversität und die Förderung nachhaltiger Ressourcennutzung, auch in der Viehhaltung, kann die Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen leisten. Die Auswirkungen des Klimawandels und die daraus resultierenden Ernterückgänge im Freiland durch Trockenheit und Hitze sowie durch Unwetterereignisse führen zu einer Steigerung des geschützten Anbaus. Hier sind jedoch die Produktionskosten durch die Energiepreise und die CO2-Bepreisung in die Höhe geschnellt und Lösungsansätze müssen gefunden werden.

5 | Ein weiterer Aspekt die Nachhaltigkeit zu steigern und zum Klimaschutz beizutragen liegt in der vollständigen Verwertung von Schlachttieren. Es ist bereits ökonomisch sinnvoll, auch Nebenerzeugnisse möglichst vollständig und effizient zu verwerten. Unterschiedliche Vorlieben im Konsumverhalten, auch kulturell bedingt, erleichtern es, verschiedene Märkte optimal zu bedienen. Wirtschaftsbeteiligte aus zahlreichen Staaten, wie auch deutsche Unternehmen, nutzen demzufolge seit Jahrzehnten die auf Märkten – wie China – bestehende höhere Nachfrage. Ein besonderes Gewicht liegt bei der vollständigen Nutzung eines Schlachttieres auf dem ethischen Aspekt.

Wir möchten Bundesminister Özdemir und seinem Team für die investierte Zeit danken. Das konstruktive Gespräch legt hoffentlich den Grundstein für eine fortlaufende Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen zwischen dem Internationalen Wirtschaftssenat e. V. und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Wir hoffen, dass die Kommunikationskanäle weiterhin offenbleiben, um gemeinsam an innovativen Lösungen für die Herausforderungen um Agrarsektor zu arbeiten. Möge diese Begegnung den Weg für den künftigen Austausch eben um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Landwirtschaft sowie Gartenbauproduktion zu fördern.